GESEHEN: Zwei Filme über Armut in Europa. „Arm in Mallorca“ berichtet über die Auswirkungen des ausbleibenden Tourismus auf der Insel Mallorca. Die Insel war über Jahre ein sehr beliebtes Ferienziel, die meisten Einheimischen hingen am Tropf Tourismus und der Staatsapparat hat gewiss bestens mitverdient. Dass eben dieser Staat nicht in der Lage ist, seiner Bevölkerung über einen gewissen Zeitraum ein Minimum an Sicherheit, sprich ein Dach über dem Kopf, Essen und Gesundheitsvorsorge zu organisieren, stimmt bedenklich. Die Behörden schliessen ihre Büros und sind fast gar nicht mehr erreichbar. Realitäten im Jahre 2021. Neben dem Versagen der Regierung auch eine bittere Quittung für eine Form von Tourismus, die weder fair noch nachhaltig ist.
Der Dok-Film „Abschied von der Mittelschicht“ zeigt u.a. den Zusammenhang zwischen Verarmung, prekären Arbeitsverhältnissen (auf deutsch Ausbeutung) und dem zunehmenden Rechtspopulismus. Wo bleiben da u.a. die gut bezahlten Gewerkschafter*innen? Die Sozialpolitiker?
Positiver sind die Bilder im Film „Fair Traders“. Faire Arbeitsbedingungen und biologische Herstellung mit dem Kostendruck der freien Marktwirtschaft zu vereinbaren ist für die drei ein ständiger Balanceakt – doch die drei Hauptdarsteller beweisen, dass es wirtschaftlich möglich ist, sozial, ökologisch und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu produzieren. Ein kleiner Lichtblick in der Ödnis der aktuellen Weltlage…Ô
GESTRICKT: endlich den Mohairpulli zum Abschluss gebracht. Na ja.
GESTORBEN: Unter vielen anderen zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten: Der Zenmeister Tich nhat Hanh und Endo Anaconda von Stiller Has.
GEÄRGERT: Gemäss BAG gab es im Jahre 2021 jährlich (!) 9500 Todesfälle durch Tabakkonsum. Wie können da so genannte Volksvertreter*innen gegen das Verbot von Tabakwerbung weibeln? Schaut man sich den „Corona-Effort“ an, fragt sich frau, ob das BAG da nicht ganz anders agieren müsste. Warum wohl nicht? Es bedarf keiner vertiefenden Studie, um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen. Und ja, liebe Gegner*innen: es wäre folgerichtig und gut, auch auf Servelatwerbung zu verzichten.
Am Kopf GEKRATZT: Kürzlich in einem Blog gelesen: es sei jetzt üblich, sich bei einem geplanten Treffen mit Freund*innen vorgängig ein Bild des eben gemachten Corona-Selbsttestes zu senden. Hä?
GEREIST: Nochmals mit dem Zug nach Rom. Eine Reise mit dem jüngsten Enkel. Herznahrung pur.
Dabei oft GESCHMUNZELT: zum Beispiel, als ich die Mütze auszog und er meinte, ich sähe jetzt „verstrudelt“ aus 🙂
GESUCHT: Informationen unterschiedlichster Art über Sizilien. Erfreulich (vorerst nur lesend) die Tatsache, dass sich immer mehr Bauern abseits der gängigen Absatzkanäle organisieren. Darüber wird noch zu berichten sein.