Zurückgeschaut 7

Ein weiteres Jahr ist in wenigen Stunden Vergangenheit. Zeit also, nochmals kurz zurückzublicken und allen Leser*innen einen guten Übergang, Lebensfreude, Mut und Klarheit zu wünschen. Möge uns allen das neue Jahr wohlgesonnen sein…


GEHÖRT: Verschiedenste Podcasts – eine geniale Erfindung – ich mag diese Infogefässe sehr, meist begleiten sie kreativ-handwerkliches Tun oder die eine oder andere weniger geliebte Haustätigkeit. Vom Inhalt her hat mich ein youtube-Vortrag beeindruckt: Prof. Dr. Joachim Bauer spricht über das von ihm erforschte Empathie-Gen. Zentrale Punkte sind die in uns angelegte Güte und Menschlichkeit – so sie denn „aufleben“ dürfen. In seinen Studien und im eben erschienenen Buch legt Prof. Bauer dar, dass der Mensch kein von Gier und Egoismus getriebenes Wesen ist – vorausgesetzt ist die Grund“nährung“ des Menschleins… absolut hörenswert!
Die Musik diesmal von Enzo Avitabile, Soul- und Weltmusiker aus Neapel, singt meistens im neapolitanischen Dialekt, oft mit anderen Musikern zusammen. Gefällt. Sehr. Seine Texte sind sozialkritisch, betreffen nicht nur „Napule“ und sind verpackt in gute Musik.
GEFREUT: Oft. Beispiele gefällig? Zwei Einladungen vor den Festtagen, an denen das ungute omnipräsente Thema während eines ganzen Abends inexistent war und auch kein Impfstatus-Diskurs stattfand. Ähnlich die Weihnachtsfeier im Familienkontext, friedlich und unkompliziert. Weiter freut(e) mich ein Freiwilligeneinsatz auf Augenhöhe, die (leider vergangene) vorweihnachtliche Schneestimmung u.v.m.
GENÄHT: eine japanische Kreuzschürze aus dunkelgrauem Bio-Leinen. Viel Flow, viel gelernt, ich Nähanfängerin. Küchentischpsychologisch: Handarbeitstrauma aus der Schulzeit aufarbeiten und verorten. Tztztz: die Lehrerin liess uns 13-Jährige Babyjäckchen stricken oder einen Pfulmen mit handgemachten sprich schwarzgeschwitzten Knopflöchern sticheln. Wie bin ich froh, dass meine Enkel einen Hoodie in Wunschfarbe oder eine Laptophülle machen können.
GELESEN: Kwame Anthony Appiah, Philosophie-Professor an der New York University, analysiert am Beispiel von Ghana, Nigeria und Namibia:
“Die andere Seite des Virus”.
GENOMMEN: B12, neben den anderen Vitaminen und gestaunt, was sich da ganz neu anfühlen kann…
GETRÄUMT: Von Efeu. Die positiven Zuschreibungen auf einschlägigen Seiten sind ja nett (Zuneigung, Unsterblichkeit, Wiedergeburt…) doch für mich war die Sehklarheit beeindruckender. Ok. – einer wächst mir ja fast ins Haus…und taggeträumt von einer Reise im Frühjahr…
GESEHEN: Etwa zehn verschiedene Vögel an den diversen Futterstellen. Einmal drei Buntspechte miteinander, dann einen schwarzen alleine. Der ornithologische bewanderte Mitmensch hat neben den Sämereien und Nüssen sogar Mehlwürmer besorgt. Die Zaunkönigin soll sie mögen. Vom Eichelhäher hätte ich gerne eine blaue Feder. Vögel beobachten ist Herznahrung.
Cinema ist im Moment fast ausschliesslich Homekino, sprich Beamer und Molton. Wir sahen von Gianni Amelio „l’intrepido“ – eine Art italienisches Märchen.
GEGESSEN: u.a. Agrumen von hier, Timilia-Spaghetti von hier
GEBACKEN: den ersten Panettone. Optisch und geschmacklich top. Bei der Fluffligkeit besteht noch Luft nach oben.
GEBLÄTTERT: in den neuen Samenkatalogen von Zollinger und sativa.
GEÄRGERT: Wenn ein unter dem Label „nachhaltig“ geführter Shop völlig selbstverständlich/unkritisch Thermoskannen aus China anbietet. Echt jetzt. Wie sagte doch der scheidende Dählhölzli-Leiter Bernd Schildger (er versteckt sich hinter dem Beitragsbild) kürzlich in einem Interview: „nachhaltig“ ist ein Plastikwort.

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