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Losung

Wintertage rufen nach einer alten Liebe, einer die bleibt – über den Lebensabschnitt hinaus, mitgeht und mitkommt, treu – wenn die Liebende andere Wege geht, in fremden Büchern schwelgt, um dann, an Tagen wie heute, beim Anblick der Hügeldünen wieder an ihn zu denken, an ihn und den andern der Beiden – sie mag beide sehr und das geht ohne Eifersucht oder Streit, weil sie, die Haiku-Dichter längst anderswo sind, fern und der Lesenden doch so nah.

Issa (1763-1827)
schrieb

Ein Wolf! – das sieht man
dieser Losung an. – Die Kälte
wird noch beissender…

Vom anderen wird zu lesen sein. Später.

 

Auftauchen – wenn auch nur kurz

Neunundzwanzig Tage hat sich (nur) hier nichts getan, im Leben, im richtigen, war ganz viel zu tun – Neues, Unbekanntes, Spannendes und alles in XL-Portionen. Das Neue wird all-täglicher, vertrauter und gehört immer mehr dazu. Frau richtet sich ein, nicht nur im neuen Büro und mit neuen Computerprogrammen. Der Anfangszauber weicht der realistischen Sicht, die Brillen sind geputzt und abends darf auch wieder gelesen werden. Ein Haiku, das uralte Ausloten der Möglichkeiten im vorgegebenen Korsett – eines von Issa, einem der berühmtesten Haikudichter Japans, geschrieben im Jahre 1819:

Issa beschreibt hier den Kummer einer Witwe, die alleine in einer Berghütte leben muss

Im eigenen Dorf
ist die Arbeit getan – wohin führt mich
nun mein Pflanzerhut?