Der Konfitürenbaum

Auf den ersten Blick sieht es aus wie jedes andere Kirschbäumchen. Etwas schütter vielleicht, aber doch recht flott in Form geschnitten. Mit Wetterglück, und wenn die Bienen Kraft zu Flug- und Sammelzeit finden, werden gegen Ende Juni jene raren Früchte pflückreif sein, die es ganz selten noch auf Märkten oder direkt beim Obstbauern zu kaufen gibt. Es sind die herben, säuerlichen, hellroten, in reifem Zustand fast glasig durchscheinenden Weichselkirschen, die kaum mehr kultiviert werden. Aus diesen kugeligen, farbintensiven Früchten lässt sich eine Konfitüre einkochen, deren einzigartiger Geschmack mit Bittermandelnote mich beim Zubettgehen fragen lässt, wann man sich zum Z’morge erheben könne ……

Die Ersten

aus der Schweiz natürlich!, grün und beim ersten Mal mit fast nichts dazu um ihren grasig-erdigen Geschmack samt buttrigem Mark unverfälscht zu spüren, die Anleihe an Spinat oder Avocado, ihren leicht herb-metallischen Nachgang. Vorfreudig erwartet – die eingeflogenen, unfairen Ästchen  Spargeln lassen wir liegen – am ihrem Marktstand in St. Gallen, hier (und anderswo) gibt’s die Guten, offen – falls Du eine einzige kaufen möchtest. Einkaufen übrigens und der Verlust einer einzigartigen Adresse in St. Gallen wird demnächst Thema sein.

 

 

 

 

 

 

 

Trittbrettsurfer

Mir wurde da eine Nische geschaffen. Ein Platz, der mir die Möglichkeit bietet, mich ab und zu der Weltwebgemeinde mitzuteilen. Mein Themenspektrum wird sich bevorzugt dem Tier-und Pflanzenreich widmen – dem wilden und dem domestizierten und dessen weiterem Umfeld. Sehr früh – zum 9. April – haben sich heuer z.B. die ersten Rotbuchenblätter entrollt und das kaum nur in der Umgebung Bern’s, von wo aus ich meist zu berichten pflege….quasi als Trittbrettsurfer auf dieser Seite also.  Ein DANKE meiner Gastgeberin.

Einjähriges Silberblatt

Das Einjährige Silberblatt – trotz des Namens eine zweijährige Pflanze – hat letztes Jahr ihre Grundblätter ausgebildet und blüht jetzt im ARGA-Garten. Aus diesen Blüten entstehen später die auffälligen Samenschoten, die transparent – monden – und filigran wirken und über einen längeren Zeitraum ihre zarte Schönheit bewahren. Silberlinge stammen ursprünglich aus dem südeuropäischen Raum – ARGA liegt auf knapp 1000 m.ü.M.

Galsan Tschinag

Durchblätternd
Das Familienalbum
Mit den verblichenen Fotos
Erkennst du:

Pilz bist du gewesen
Zum Baum gewachsen
Und nun unterwegs
Zum Fels

Nichts kann dich
Von der Erde lösen
Der du entwachsen
Die Inschriften der Bergsteppe
Schimmern in dir

Unterwegs zum Fels
Ist dein Heimweg

in: Wolkenhunde, Waldgut Verlag

Benvenuti – herzlich willkommen!

Eben erst das Licht der Welt bzw. das Chaos des Netzes erblickt – hier ist mein neuer Blog – Fin sei Dank – ! Der Entscheid, noch einmal einen Blog zu starten, ist mir nach der langen Abstinenz und andern Realitätsdimensionen nicht leicht gefallen. Die „alten“ Seiten einfach lautlos dem Verschwinden preiszugeben und damit auch ein Stück weit eine Art Archiv aufzugeben, hab ich (noch) nicht geschafft. Die Kategorienvielfalt zeigt, dass nicht definitiv festgelegt ist, wohin der Blog thematisch tendiert. Es gibt Präferenzen, gewiss und Liebhabereien auch. Eine ungewohnte Komponente erwächst aus der zwei-menschigen Blogschreiberei. Charles Martin schreibt und bebildert aus dem Westen des Landes; in unregelmässigen Abständen, den ZeitLustAnlass-Gegebenheiten frei folgend. Ich lass mich überraschen – und Du als Leserin, als Leser hoffentlich auch. In diesem Sinne begrüsse ich alle, die auf ihrer Netzreise hier vorbei kommen und freue mich über ein Echo!

Eines von 286

Zeitungen transportieren Neuigkeiten. Diese sind oft negativ gefärbt, berichten von schlimmen Ereignissen, von Leid, Schmerz und Gewalt. Das Wort wird Träger, Bote und Werkzeug, es verliert sich in den Fluten der Meldungen.

Um die Worte aus diesen Wirklichkeiten zu schälen, um sie zu befreien und um ihnen während einer bestimmten Zeitspanne eine andere Aufmerksamkeit zu schenken, habe ich ein Jahr lang an jedem Werktag – an dem ich in Herisau war – ein Wort aus einer Titelzeile der Appenzeller Zeitung geschnitten. Ich habe das Wort gewählt, das mich als Erstes positivangesprochen hat.

Nach Ablauf dieses Jahres liegen 286 Wörter da. Ich habe diese Worte an ausgewählte und/oder unbekannte Menschen geschickt, mit der Bitte, sich Gedanken zu machen zum jeweils zufällig zugeteilten Wort. Was löst es für Assoziationen aus? An was erinnert es? Wann würden Sie es einsetzen? Die von mir ausgewählten Worte werden neu belebt, aufgeladen, sie zeigen ihre Mehrdeutigkeit und fliessen durch die anschliessende Veröffentlichung der Texte wieder zurück in die Zeitung.

Meine Aktion ist ein Versuch, der täglichen Wortflut einen Akt des Verweilensgegenüberzustellen – wenn hundert Menschen jeweils etwa zwei Stunden für «ihr» Wort aufwenden, ergibt das etwa 200 Stunden «für das Wort».

Ab 7. August an (fast) jedem Werktag Gedanken zu einem ausgewählten Wort! Hier. So lange der Textvorrat reicht. Lesen Sie mit?!