Archiv des Autors: Lisa Tralci

FRAC Marseille

Quasi im Vorbeigehen (frau geht ja viel in einer Stadt und dies vorzugsweise absatzfrei…) begegnet den Durchreisenden diesesr als Ausstellungsgebäude genutzte Bau des Japaners Kengo Kuma. Im FRAC (Fonds Regional d’Art Contemporain Provence-Alpes-Cote d’Azur) wird zeitgenössisches Kunstschaffen ausgestellt, leider waren genau an diesem Tag die Türen turnusgemäss verschlossen. So blieben plattgedrückte Nasen und ein starres Nackengefühl, um den hinter den alten Docks von Marseille mitten im Quartier La Joliette aufragenden Bau wenigstens von aussen zu beäugen. Die aus Recycling-Glas hergestellten Platten, welche rund um die Fassade des FRAC hängen, sind Blickfang, erinnern an in den Wind gehängte Kleidungsstücken. Das um die Mittagszeit gleissend helle Licht verleiht der obersten Glasreihe eine Lichtkrone und beleuchtet das unmittelbar in eine Zeile älterer Bürokomplexe eingefügte Gebäude. Das Wort „schön“ im Umgang mit Kunst, Architektur oder Aussehen steht auf meiner persönlichen geht-gar-nicht-Liste, was kaum verhindert, dass es ab und zu zwischen den Lippen hervor will. Die verspielte Seite der Betrachterin freut sich u.a. an der farbigen Lichtinstallation, leider konnte (noch) nicht eruiert werden, wer sie geschaffen hat.

Randbemerkung:
An dieser Stelle geht es weder um Kritik noch um eine Einordnung: dazu gehört weit mehr Hintergrundwissen und Zeit, als uns zur Verfügung steht. Was die Gedanken sein können: Eindrücke im Vorbeigehen, Beobachtungen Aussenstehender, kurze Betrachtungen vielleicht. Den Durchreisenden bieten sie immer wieder Anlass, Fragen rund um soziale, gesellschaftliche, ökologische, zukunftsweisende und menschenwürdige Aspekte des Planen und Bauens im weitesten Sinne zu wälzen. Was nicht wenig ist, meine ich!

MuCEM Marseille

Das im Jahre 2013 eröffnete MuCEM (Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers) fällt BesucherInnen des Alten Hafengeländes in Marseille sofort auf: ein scheinbar ins Meer hinausragender, mit dunkler Netzhaut versehener Kubus, entworfen vom französischen Architekten Rudy Ricciotti. Die Ummantelung, Hülle oder der Überwurf wirken je nach Position des Betrachtenden unterschiedlich: filigran wie ein Spitzenkleid, einem Fischernetz gleich oder wie die kräuselnde Oberfläche der Meerhaut. Das Licht – an dem es der zweitgrössten französischen Stadt nicht mangelt – das durch das dunkle Überkleid des MuCEM ins Innere fällt, zaubert zart-tänzelnde Lichtspiele und bringt Leichtigkeit in die Strenge seiner Form. Die gebäudetragenden Säulen aus Beton haben organische Formen, gleichen Bäumen, Ästen oder Blumen.
Zum Vergrössern Bilder anklicken!


Besondere Wirkung haben die beiden anthrazitfarbenen Brücken aus Beton, welche einerseits das alte Fort mit dem MuCEM verbinden und andererseits das Museumsgelände mit dem Quartier du Panier. Diese Brücken sind Zugang und bilden einen Steg zwischen den Zeiten und der Stadtgeschichte. Für die früher vom italienischen Architekten Stefano Boeri gebaute Villa Méditerranée mag das nahe MuCEM eher schwierig sein. Die beiden Solitäre stehen zu nah, „Verliererin“ scheint die Villa zu sein.
Das gesamte ehemals alte Hafengebiet mit der Kathedrale La Major als Dritte im Bunde lässt die Besucherin oder den Besucher für Momente sprachlos werden: raffiniert, kühn und mutig erscheint die Erweiterung, welche anlässlich der Rolle der Stadt als Kulturhauptstadt realisiert wurde. Das beeindruckende Bild bleibt auch bei naher Betrachtung (was keine Aussage machen will zur Art, wie die Ausstellung kuratiert ist oder wie geschickt die Lichtführung in den Räumen ist…) genau so wie aus der Distanz, beispielsweise vom stadtwahrzeichentragenden Hügel herab!
Sehr fraglich hingegen, ob die hafenerneuernden, städtebaulichen Massnahmen das Befinden der Stadt bzw. seiner EinwohnerInnen (weit ab von Paris und damit entsprechend „abgehängt“ zu sein ) und die Eindrücke von Aussen (eine Stadt mit hoher Kriminalität etc.) verändern. Den Durchreisenden offenbarte sich ein paar Schritte abseits der Architekturpreziosen die eher unschöne Seite der Stadt und der Eindruck, dass Marseille und all die Menschen, die hier aus den verschiedensten Gründen stranden, oft schwierige Situationen auszuhalten haben.
In loser Folge werden hier einige weitere Bauten aus Marseille vorgestellt.

Streifzug 3

Ein Klick auf den Pfeil im Bild rechts öffnet die Galerie.

 

Floraler Alpsegen

Im Schweizer Süden, in einem Seitental des Maggiatales, zuhinterst und schon fast himmelnah – so jedenfalls, dass da noch Schnee zu berühren gewesen wäre – was ich angesichts des schon drohenden Regens tunlichst gelassen habe – dort also blühen zur Zeit Alpenblumen in einer von mir noch nie  gesehenen Fülle und Schönheit. Da a) vermutlich kaum jemand den weiten Weg in diese Abgeschiedenheit unter die Füsse bzw. die Räder nehmen wird und b) um diese Oase zu schützen, verzichte ich für einmal auf genauere Angaben. Hier ein paar Bilder, sehr viele mehr wären noch möglich gewesen, hätten nicht Regen und Verpflichtung gemahnt. Bilder werden durch Anklicken grösser, Qualität unterschiedlich, Namen werden soweit möglich nachgeführt.

Eine neue (alte) Liebe oder wohin meine Meertrübeli verschwinden

Ja, es ist Sommer und ja, sie ist altmodisch, sehr sogar und vielleicht genau deshalb hab ich sie (wieder) liebgewonnen, die gute alte Linzertorte. Seit die homemade-Confi, deren Süsse von mir bestimmt wird, in ihre Mitte darf, mag ich sie noch inniger. Es müssen (für mich) Meertrübeli, bzw. Johannisbeeren bzw. Ribisel sein; Konfitüre und sicher kein rotgefärbter Zuckergelée. Natürlich mag jede und jeder die seine füllen mit was er oder sie mag: für mich ist es genau die Kombination des süssen Teiges mit der säuerlichen Konfitüre, die ihren Reiz ausmacht. Dazu eine Tasse Kaffee (bio und fair wie dieser) und ich lasse Glacé und vieles andere stehen.Wer wissen will wie’s geht, lese hier.

Bei aller Liebe – alle vier sind bereits vergeben … 🙂

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Chapelle Notre-Dame du Haut, Ronchamp

Bei mittelschönem Wetter und u.a. nach Gerhard Richters Ausstellung in der Fondation Beyeler ein Sonntagmorgenbesuch in Ronchamp. Le Corbusier entwarf die Kapelle, nachdem die vorher dort stehende Wallfahrtskirche wie viele andere auch im 2. Weltkrieg zerstört worden war. Ausführliche, bebilderte Informationen findet die Leserin oder der Leser hier. (Bilder werden Anklicken grösser)


In den wenigen Minuten, in denen sich die dunklen Wolken beiseite schoben, war erahnbar, wie umwerfend das Umgebungspanorama ist: gemäss Berichten mit ein Grund, weshalb der Architekt diesen Auftrag angenommen habe. Wahr oder nicht wahr, in jedem Falle ein mit Bedeutungen, Symbolen und Bezügen reicher Bau. Nicht nur dem eher düsteren Wetter geschuldet ist der Eindruck, dass der Kapelle ein wenig Pflege (v.a. im Aussenbereich) nicht schaden könnte. Die Zeit zeichnet sich auf der Aussenhaut ab, Risse und unschöne braune Striemen mögen als prozesshaftes Geschehen gesehen werden, ästhetisch sind sie nicht. Sie mindern jedoch den Eindruck einer mutigen und ungewöhnlichen architektonischen Leistung keinesfalls.
Fast verborgen bleibt eine weitere Architekturleistung, nämlich das in den Hügel unterhalb der Kapelle eingelassene Klarissenkloster, erbaut vom italienischen Architekten Renzo Piano. Seine Arbeit ist leider (mindestens im Ronchamp-Shop) wenig dokumentiert, ein paar Informationen und Bilder finden sich hier. (Bilder werden durch Anklicken grösser)

Streifzug 2

Im Garten sein heisst auch beobachten, schauen, staunen – und lernen. Die Bildergalerie ist ein Seitenzweig einer noch vagen Vorstellung, jener der möglichst kompletten Erfassung aller auf ARGA zu sehenden Pflanzen, Sträucher und Bäume. Ein ARGA-Pflanzen-Kataster sozusagen. Zum einen wie gesagt des Lernzwecks wegen – die Gärtnerin würde gerne alle hier vorkommenden „Gewächse“ benennen und grob einordnen können. Andererseits erfreuen die Vielfalt, die so genannte Biodiversität, einige eher unbekannte Pflanzen und die offensichtlich umfassende Belebung einer vor einigen Jahren „leeren“ Umgebung. Insekten, Schmetterlinge, Vögel, Jakob&Co. sowie die abendlichen Rundflüge der Fledermäuse scheinen Indikatoren für einen naturnahen und gesunden Garten zu sein. Wobei die Gärtnerin „Garten“ nicht im Sinne eines mit Messlatte und Reihen ausgerichteten Raumes versteht. Lage, Klima und Bodenbeschaffenheit sowie die Grösse der Umgebung (inkl. Lärchen, Birken und Tannen) und der Anspruch, ohne chemische Mittel sprich biologisch zu arbeiten, schaffen von Anfang an andere Prioritäten. Die Ausgangsbedingungen waren herausfordernd: neben der „Rodung“ von wuchernden Dornenhecken, Eschen und einem Boden, der bis dato nicht sonderlich gepflegt wurde, ist da auch die Nähe zur Landwirtschaft, dem Wald und seinen Tieren (z.B. „mein“ liebes Reh…). Der Garten ist weit mehr als der Ort, wo Salat und Kräuter oder Blumen wachsen. Er ist Oase, Geduldsprobe, Freudenquelle, Lernort, überraschend und vieles mehr. Folgend eine Bilderreihe vom heutigen Streifzug (bitte Bilder anklicken damit sie grösser werden).

Vitaminspender 2

Vitaminspender

Wkinterheckenzwiebel

Wkinterheckenzwiebel

Afrikanischer Basilikum

Afrikanischer Basilikum

Wucherrebe

Wucherrebe

Sie will Sonne...

Sie will Sonne…

Nachtschattengewächs: Aubergine

Nachtschattengewächs: Aubergine

Salat, Futur

Salat, Futur

nach Höherem strebender Liebstöckel

nach Höherem strebender Liebstöckel

Blühwunder im Entstehen (Stockrosen)

Blühwunder im Entstehen (Stockrosen)

Wasserpflanze im Seerosengefäss, Name unbekannt

Wasserpflanze im Seerosengefäss, Name unbekannt

Hauswurz

Hauswurz

Zuwachs bei Familie Kaktus

Zuwachs bei Familie Kaktus

Buchweizen - für Blini wirds nicht reichen

Buchweizen – für Blini wirds nicht reichen

Könnte Tomaten geben...

Könnte Tomaten geben…

Auch so eine Wärmeliebende ohne Name

Auch so eine Wärmeliebende ohne Name

Einer aus der Hauswurzfamilie

Einer aus der Hauswurzfamilie

Lavande

Lavande

Johanniskraut

Johanniskraut

Vitaminquelle

Vitaminquelle

Geranie erholt sich langsam vom Rehbesuch

Geranie erholt sich langsam vom Rehbesuch

Kaum zu glauben, der griechische Bergtee blüht auf fast 1000 müM.

Kaum zu glauben, der griechische Bergtee blüht auf fast 1000 müM.

aus der Familie der Funkien

aus der Familie der Funkien

Die erste Stockrosen-Blüte in diesem Jahr

Die erste Stockrosen-Blüte in diesem Jahr

Waldziest

Waldziest

Name noch nicht bekannt (irgend eine Nelkenart?)

Name noch nicht bekannt (irgend eine Nelkenart?)

Astillbe

Astillbe

im Schattengarten

im Schattengarten

Luftknoblauch

Luftknoblauch

Name noch unbekannt

Name noch unbekannt

Mohn, evtl. Schlafmohn?

Mohn, evtl. Schlafmohn?

Peperoncini-vermutlich hoher Scoville-Wert

Peperoncini-vermutlich hoher Scoville-Wert

wird vielleicht mal eine Gurke

wird vielleicht mal eine Gurke

unbekannte filigrane Schönheit

unbekannte filigrane Schönheit

Cassis

Cassis

Name noch unbekannt

Name noch unbekannt

Mädesüss

Mädesüss

Fingerhut

Fingerhut

Wicke

Wicke

Wicke

Wicke

Taglilienknospe

Taglilienknospe

Spinnenblume

Spinnenblume

Lupine und Bartnelke

Lupine und Bartnelke