Irgendwo standen die Worte, die Bezeichnung einer Gegend. Vielleicht noch eine vage Beschreibung, vielleicht auch nicht; möglicherweise eine sich aus den Gehirnnebeln schälende Erinnerung an Erzählungen Dritter, eine Passage aus einem Buch, ein Bild, was auch immer. Nicht immer so klar wie damals, als die schreibende Leserin das Buch „Arturos Insel“ von Elsa Morante las und vom Verlangen gepackt wurde, den Ort des Geschehens, die 4 qkm kleine Insel Procida zu besuchen. Wie in Umbrien, wo die Sibillinischen Berge riefen, waren es nun in Südfrankreich die Maurischen Berge, die ihren Lockruf aussandten. Marseille im Rücken und abseits die Tummelplätze der Glitzerwelt, folgte eine Reise durch unendlich ausgedehnte Wälder, wie vorzeitliche, waldpelzige Tiere lagen Hügel an Hügel, ab und zu ein Pass, eine Erhöhung, die in diesem grünen Blatt- und Nadelmeer nichts mehr als die eigene Winzigkeit sichtbar macht, dann rechts und links Dickicht, sehr selten eine Mas, ein Gehöft, ob da noch jemand lebt und wie?
Plötzlich waren sie da, diese roten Baumstämme. Erst wähnte man sich Zeuge eines menschlichen Frevels geworden zu sein, beim genauen Hinsehen zeigte sich jedoch, dass da ein System und Gründe dahinter stehen müssen und beim Nähertreten war es klar: das sind Korkeichen! Von solchen Bäumen stammen also die Korkzapfen, die zwar selten, dann aber vorfreudig dem Flaschenhals entzogen werden!
Zwölf bis fünfzehn Jahre soll es dauern, bis zum ersten Mal Kork geerntet werden kann, die erste abzutragende Schicht wird als „männlicher“ Kork bezeichnet, dieser ist qualitativ minderwertig und kann nur zu Isolationszwecken verwendet werden. Kork ist nachwachsend, alle folgenden Ernten sind „weiblicher“ Kork und können kommerziell genutzt werden. Die reisende Schreiberin erinnert sich an einen Bodenbelag aus Kork, eine sehr angenehme, weiche und warme Unterlage. Fast als wäre noch etwas Südwärme drin… Wer mehr nachlesen will, findet hier detaillierte Infos. Die Verwendung von Kronkorken oder Zapfen aus künstlichem Material verändert die Situation/Lebensweise der Menschen und Landschaften in den Mittelmeergebieten, in denen die Korkeichen heimisch sind.