Zur flirrenden Hitze dieses Tages passt diese Pflanze und ihre erste Blüte: es handelt sich um das umgangssprachliche Eiskraut (Eis…Eis!), auch bekannt unter dem Namen Mittagsblume oder fachsprachlich „Mesembryanthemum crystallinum“. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Südafrika, ist inzwischen an den Mittelmeerküsten, in Japan, Mexiko oder Kalifornien heimisch. Auf den Kanaren wurde sie früher zur Sodaherstellung verwendet, deshalb auch der Name Sodapflanze. Das Eiskraut entzieht seiner Umgebung Feuchtigkeit und kann diese in ihren Zellen einbinden und so auch längere Trockenzeiten ohne Probleme überstehen. Der Zellsaft soll positiv auf menschliche Hautverhältnisse wirken und wird deshalb in der Naturkosmetik eingesetzt.Die Pflanze kann Salze aufnehmen und abgeben, die Blätter schmecken leicht salzig-säuerlich und können verzehrt werden. Hier wird sie vermutlich eher in Ruhe wachsen, frau beobachtet sie, freut sich an ihren lieblichen Blüten und gönnt ihr den „Exotenstatus“ im vorwiegend mit einheimischen Pflanzen bestückten Garten.
Zwei weitere Besonderheiten: (klicken um die Bilder zu vergrössern)
Trotz einer gewissen Abneigung gegenüber Salbei bereichert der griechische Bergtee seit Jahren das Teesortiment. Allherbstlich erstand ich einen grösseren Sack mit dem getrockneten, stark riechenden Kraut und bis vor einiger Zeit hätte ich kaum geglaubt, dass dieses Kraut, das an trocken-heissen Hängen Griechenlands wächst, auch hier einmal wachsen und – das ist ja das Entscheide – auch überwintern könnte. Nichtsdestotrotz konnte ich es vor zwei Jahren nicht lassen, ein solches Pflänzchen zu erstehen und ins Kräuterbeet zu setzen. Das Pflänzchen wuchs nur zögerlich, schien zu serbeln, sich ganz zurückzuziehen, erlebte Schnee (viel!), Kälte (bis minus 15 Grad) – und nun, in diesem Frühling, der bereits in einen Sommer zu münden scheint, in diesem Frühling also spriesst es, hat scheinbar unterirdische Ausläufer gebildet und schaut an einer zweiten Stelle aus dem Boden. Nun sieht es aus, als wolle es gar blühen… eines Tages werde ich zwei drei Blättchen zupfen, Tee zubereiten und von Griechenland träumen… und zwischendurch noch vom Vorrat nehmen, den mir die liebenswürdige griechische Bäuerin geschenkt hat.
Und die Dritten im „exotischen“ Bund: die Seerosen – nicht der Pflanze wegen, sondern weil erstmals vier Blüten auf einmal blühen… 🙂