Im Gang durch die Tage aufgeschnappt:
Drei ältere Menschen um die 80:
Person A: Nun müssen wir noch darüber abstimmen, ob die Schweiz Waffen ausführen darf oder nicht.
Person B: Das hat die Schweiz immer gemacht. Wenn wir ablehnen, gehen Tausende von Arbeitsplätzen verloren.
Person C: Und wenns wir nicht machen, dann tun’s andere.
Person A: Genau.
Fazit: Mit dem Argument, dass Arbeitsplätze verloren gehen, dürfen Moral und Ethik vom Tisch gewischt werden. Wenn solche Leute nur halb so sensibel wären, wenn es um ihren Privatkonsum geht. Ob sie wissen, wieviele Textilien, Nahrungsmittel etc. nicht mehr in der Schweiz produziert und/oder angebaut werden, weil „man“ generell das Billigste sucht? Und wieviele Arbeitsplätze ausgelagert (vernichtet) werden, weil anderswo „bessere“ sprich ungeschütztere Arbeitsverhältnisse legal sind oder weil z.B. die mitweltschützerischen Regeln weniger streng sind? Prüfen diese Personen, woher die von ihnen gekauften Produkte stammen und sind sie bereit, auch einen Mehrpreis zu bezahlen? Ich wage Zweifel . . .
Das Argument, dass im Falle eines Nichtmehrverkaufs von Kriegsmaterial durch die Schweiz andere Länder in die Bresche springen, ist geradezu ein Hohn. Letztlich ein armseliger Beweis dessen, dass kein Bewusstsein für kollektive Mitverantwortung besteht.
Ähnlich unreflektierte Meinungen kursieren jeweils zur Frage, ob Armeewaffen zuhause aufbewahrt werden sollen. Spricht frau Menschen auf dadurch leichter verfügbare Mordinstrumente an, folgt rasch die Entgegnung, dass halt dann zum Messer oder zu sonst etwas gegriffen würde …
Es beelendet, wenn Menschen, die einen grösseren Zeithorizont überblicken könn(t)en, sich auf diese Weise äussern und an der Urne entsprechend verhalten. Und es ärgert, wenn Propaganda nachgeplappert wird und kein Transfer auf die höchst eigenverantwortlichen Bereiche stattfindet.