Sind Sie mondsüchtig? Ist der Mond schuld an Ebbe und Flut? Kennen Sie den vollständigen Text des Lieds «Der Mond ist aufgegangen»? Was kommt Ihnen beim Stichwort «Honeymoon» in den Sinn? Und was ist ein Mondkalb? Oder haben Sie schon mal den Mann im Mond gesehn? Was hat der Mond mit dem Montag zu tun? Haben andere vielleicht sogar manchmal den Eindruck, Sie lebten hinter dem Mond?
Warum habe ausgerechnet ich den Mond erwischt? Ich könnte mich doch zu Wörtern äussern wie «Die Politik», «Das Vertrauen», «Das Geld» …
Seit langem wirkt in mir die dritte Strophe des eingangs genannten Lieds – nein, nicht jenes von Gus Backus, sondern das von Matthias Claudius – nach: Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn. Wie schön wäre es, wenn wir uns in dieser schnelllebigen Zeit ab und zu diese Strophe vor Augen hielten und überlegten, ob wir wirklich alles gesehen haben, auch das nicht hell Beleuchtete, Grelle, Vorlaute? Wenn wir uns bemühten, auch das Beschattete, Bescheidene, Stille zu sehen – halt das Ganze eben …